Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser!
Die geistige Nähe von Ursula Krechels Roman Landgericht zum Werk von Stefan Andres ist zu belegen durch die folgenden moralinfreien Zitate und die verblüffende Textkonvergenz (Anhang, ggf. Doppelklick nötig).
Die kühle analytische Reflexion der Entwicklung lässt im Opfer und Protagonisten den in seiner Absurdität monströsen Gedanken entstehen „er war Jude von Hitlers Gnaden gewesen“.
Bei einer so präzis und kühl arbeitenden sprachlichen und gedanklichen Sensibilität ist kein Platz für säuerliche Moralin-Sprüche und Anklagen. Und bei so bewandten Sachen, bei diesem hellhörig-spielerischen Umgang mit Sprache wird auch ein Gedankenreim möglich, mit dem skeptisch die Realität vorgeführt wird:
„Auch der Krieg war ja angeblich verloren,
aber niemand hatte ihn gefunden“.
Zitate nach Ursula Krechels Roman Landgericht, Salzburg 2012.
Für die Stefan-Andres-Gesellschaft mit freundlichen Grüßen
Ihr
Wolfgang Keil